08.11.2023

Alice im Wunderland

Mit der Uraufführung des Tanzmärchens „Alice im Wunderland“ präsentiert Ballettdirektor Radek Stopka – nach „Backstage – aus dem Alltag eines Tänzers“ – ein neues, abendfüllendes Ballett, in dem er die Vielfalt und Verwandlungsfähigkeiten seiner Compagnie zeigt. Das Spektrum an Tanzstilen, die diesen Abend ausmachen werden, reicht von Spitzentanz über neoklassisches Ballett, Show Dance, Step, Artistik bis hin zu Breakdance. Hierfür wird das Ensemble erweitert um zwei Tänzer der Dresdner Breakdancer The Saxons und ein Kinderballett.

Die Musik zu diesem ganz besonderen Abend kommt aus der Feder des Dresdner Komponisten und zweifachen Echo-Klassik-Gewinners Sven Helbig. Es handelt sich um eine Zusammenstellung vorhandener Werke Helbigs und eigens für diese spektakuläre Choreographie komponierter Szenen. Unter der Leitung seines Chefdirigenten Johannes Pell wird das Orchester der Staatsoperette die facettenreiche Musik zum Klingen bringen.
Für Bühne, Licht und Video Design zeichnet Guido Petzold verantwortlich. Den international gefragten Lichtgestalter und Bühnenbildner verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit der Staatsoperette, u. a. für Produktionen wie „Ein Hauch von Venus“ (2019), „Candide“ (2018) oder „Wonderful Town“ (2016).
Die Kostüme stammen von Thorsten Fietze, Chefmaskenbildner der Staatsoperette, der damit – nach u.a. „So verliebt ind die Liebe“, „María de Buenos Aires“ oder „Evita“ – seine inzwischen achte Arbeit als Kostümbildner am Haus zeigt.

„Alice im Wunderland“ entstand aus einer Geschichte, die Lewis Carroll 1862 spontan auf einem Sonntagsausflug der zehnjährigen Alice Liddell und ihren beiden Schwestern erzählte. Danach begann er, die Geschichte aufzuschreiben und schenkte Alice Lidell das handgeschriebene Buch „Alices Abenteuer unter der Erde“ mit eigenen Illustrationen. Schließlich entschloss er sich, die Geschichte zu erweitern und als „Alices Abenteuer im Wunderland“ zu veröffentlichen.



Die Titelrolle wird von Melania Mazzaferro getanzt. Die Italienerin erhielt ihre Ausbildung an der National Academy of Dance in Rom, sammelte Erfahrungen u. a. an den Theatern Magdeburg und Hof sowie am Escher-Theater Luxemburg. Seit 2020 gehört sie zum Ballettensemble des Hauses.

In der Rolle des Weißen Kaninchens: Eliton Da Silva de Barros. Geboren in Rio de Janeiro, absolvierte er sein Studium an der dortigen Staatlichen Ballettschule und kam über Engagements in Rio de Janeiro, Madrid und am Friedrichstadtpalast 2019 an die Staatsoperette.

Vladislav Vlasov, Solotänzer an der Staatsoperette seit 2011, ist in der Rolle der Herzkönigin zu erleben. Er wurde in Taschkent geboren und an der Staatlichen Hochschule für Ballett und Choreographie (Taschkent/Usbekistan) ausgebildet. Engagements führten ihn an das Staatstheater für Oper und Ballett seiner Heimatstadt, das Volkstheater Rostock und das Theater Plauen-Zwickau.

Radek Stopka begann seine Karriere als Tänzer am Nationaltheater Prag und in den Fernsehstudios Barrandov, bevor ihn ein Engagement an die Städtischen Bühnen Regensburg führte. Verschiedene Assistenzen und Gastverträge als Choreograph folgten, u. a. am Staatstheater Cottbus, Theater Freiberg und an der Oper Halle.
Seit 2009 ist Radek Stopka zunächst als Ballettassistent und ab 2011 als Ballettdirektor an der Staatsoperette tätig. Als Choreograph realisierte er hier zahlreiche Produktionen, etwa „Die Csárdásfürstin“, „Die lustige Witwe“, „My Fair Lady“ sowie die Revue „Hier und Jetzt und Himmelblau“. Zuletzt entstanden seine vielbeachteten Inszenierungen der Tango-Operita „María de Buenos Aires“ und die Tanz-Performance „Backstage – aus dem Alltag eines Tänzers“.

Sven Helbig schreibt Musik für Chor, Orchester- und Kammerensembles und verbindet klassische Kompositionstechniken mit experimenteller Elektronik. Er wuchs in Eisenhüttenstadt auf und entdeckte dort die Musik zwischen Blaskapellen, den Schallplatten der Eltern und den wenigen Sendern, die er mit seinen selbstgebauten Radios empfangen konnte. Elektrobasteleien waren Helbigs erste Leidenschaft und blieben ein Element seiner späteren Musik. Er begann zuerst Klarinette und Gitarre, später Schlagzeug und Klavier zu spielen. Das Debütalbum „Pocket Symphonies“ des autodidaktischen Komponisten veröffentlichte das Traditionslabel Deutsche Grammophon. Mit seinen Konzertprogrammen ist er regelmäßig auf Tour. Dabei ist Helbig neben den klassischen Ensembles an Live Electronics und Perkussion zu erleben. Wichtige Stationen waren u. a. das Barbican Center London, das Alexandrinsky Theater St. Petersburg, das Reina Sofia Madrid, die Volksbühne Berlin sowie die Elbphilharmonie Hamburg.
Sven Helbigs Kompositionen wurden von vielen renommierten Künstler*innen aufgeführt, darunter die BBC Singers, das Fauré Quartett, der Cellist Jan Vogler, der Chor des Bolschoi Theaters Minsk und Dirigent Kristjan Järvi. Bereits seit 2003 arbeitet Helbig als Arrangeur und Produzent mit der deutschen Industrial-Metalband Rammstein und den Britischen Popikonen Pet Shop Boys. Seit 2017 moderiert er die Sendung Schöne Töne bei Radio Eins. Sven Helbig ist Träger des Kunstpreises der Stadt Dresden.


Uraufführung
ALICE IM WUNDERLAND
Ballettabend von Radek Stopka
frei nach Lewis Carrolls Kinderbuchklassikern „Alice im Wunderland“ und „Jenseits des Spiegels“
Musik von Sven Helbig

Premiere 2. Dezember 2023
Weitere Termine 3., 5., 7., 9. 10., 13. – 15., 22., 23., 25. und 26. Dezember 2023

Karten von 13,50 € bis 49 €, Kinder und Schüler*innen bis 18 Jahre zahlen 7 €

Musikalische Leitung Johannes Pell
Inszenierung / Choreographie Radek Stopka
Bühnenbild / Licht / Video Guido Petzold
Kostüme / Masken Thorsten Fietze
Dramaturgie Valeska Stern

Alice Melania Mazzaferro
Das weißes Kaninchen Eliton Da Silva de Barros
Die Herzkönigin Vladislav Vlasov
Der verrückte Hutmacher Sergiy Tonevitskyy
Die Grinsekatze Dominica Herrero Gimeno
Zwiddeldum und Zwiddeldei Felix Rossberg, Philip Lehmann (The Saxonz)
Die weiße Dame Nina Kemptner
Die blaue Raupe Christian Vitiello
Alices Mutter Mandy Coleman
Alice Vater Gerd Wiemer
Eine Lehrerin Annett Bräuer

Ballett und Orchester der Staatsoperette
Bühnenmusik: Musiker der Musikhochschule Dresden


Zugabe!
Als stückbegleitendes Angebot zeigt das Zentralkino (auf dem Gelände des Kraftwerk Mitte) im Rahmen der Filmmusical-Reihe der Staatsoperette „All singing, all dancing!“ den Tim Burton-Film „Alice im Wunderland“ aus dem Jahr 2010. Vorab stellen sich Künstler*innen des Tanzmärchens im Interview mit Dramaturgin Valeska Stern vor.

19. November | 19 Uhr | Zentralkino