29.10.2025

„Evita“ – Die Rückkehr einer Legende an die Staatsoperette Dresden

Ein Musical zwischen Macht, Mythos und Musik: Andrew Lloyd Webbers Welterfolg in einer neuen Inszenierung von Simon Eichenberger – ab 8. November an der Staatsoperette
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Der 1978 uraufgeführte Klassiker wurde spätestens mit der Verfilmung von 1996 – Madonna als Evita, Antonio Banderas als Che – zum globalen Hit. Und auch in Dresden hat „Evita“ ein ganz besonderes Kapitel Theatergeschichte geschrieben: 1987 fand an der Staatsoperette die DDR-Erstaufführung statt – ein Ereignis mit Seltenheitswert: Ein westliches Musical, das politische Brisanz, emotionale Wucht und große musikalische Formen vereinte. Das Publikum feierte die Produktion enthusiastisch.

Nun kehrt das Erfolgsstück in einer aufwendig neuen Inszenierung an die Elbe zurück. Regisseur und Choreograf Simon Eichenberger, der zuletzt mit „Pippin – Die Kunst des Lebens“ Publikum und Presse begeisterte, widmet sich erneut einem Stoff, der politisch brisant und emotional überwältigend zugleich ist. In starken Bildern erzählt er von Aufstieg und Fall einer Frau, die zwischen Verehrung und Verachtung, Mythos und Realität, Macht und Menschlichkeit balancierte – ein packender Polit-Thriller mit ganz großer Musik zwischen Rock, Pop, Tango und großer Oper.

In den Hauptrollen sind Sybille Lambrich als Evita, Marcus Günzel als Juan Perón und Gero Wendorff als Che zu erleben. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Musicalspezialist Peter Christian Feigel.

Premiere: 8. 11.2025 (ausverkauft)
Vorstellungen: 9., 11., 18. und 20.11.2025
weitere Termine unter www.staatsoperette.de


Zugabe:
Als stückbegleitendes Angebot zeigt das Zentralkino (auf dem Gelände des Kraftwerk Mitte) am 28. November im Rahmen der Filmmusik-Reihe der Staatsoperette „All singing, all dancing!“ den Alan Parker-Film „Evita“ aus dem Jahr 1996.Im musikalischen Vorprogramm wird sie u.a. Solistin Sybille Lambrich auf den Film und die „Evita“-Inszenierung einstimmen.

28. November, 19 Uhr, Zentralkino
Zum 200. Geburtstag des „Walzerkönigs“ lädt die Staatsoperette am 25. Oktober zu einer festlichen Gala. Solistinnen und Solisten, das Orchester unter seinem Chefdirigenten Michael Ellis Ingram sowie ein Solotanzpaar feiern Johann Strauss mit einem schwungvollen Programm: Von Wiener Walzern, Polkas und Operettenhits bis hin zu Broadway-Sounds und Musicals spannt sich der musikalische und tänzerische Bogen – ganz im Zeichen der stilistischen Vielfalt des Hauses.
Neben berühmten Werken des Jubilars wie der „Kaiserwalzer“ sowie Ausschnitten aus seinen Operetten „Eine Nacht in Venedig“ und „Das Spitzentuch der Königin“ treten besondere musikalische Bearbeitungen. Hier darf natürlich Erich Wolfang Korngolds „Lied der Liebe“ nicht fehlen, das die Musik vom „Spitzentuch“ neu in Töne goss sowie Ralph Benatzkys Überschreibung der Strauss-Musik von „Cagliostro in Wien“ als „Casanova“.
Einen Höhepunkt jedoch bildet das Arrangement von Michael Ellis Ingram, der es sich nicht hat nehmen lassen, zwei berühmte Strauss-Titel jazzig zu bearbeiten und damit die altbekannte Musik in einen überraschenden Kontext zu stellen.

Johann-Strauss-Gala
Festkonzert zum 200. Geburtstag des Komponisten

Moderation: Steffi Lehmann und Andreas Sauerzapf
Solist*innen: Christina Maria Fercher, Christian Grygas, Steffi Lehmann, Silke Richter, Andreas Sauerzapf, Timo Schabel
Tänzer*innen: Melania Mazzaferro und Vladislav Vlasov
Orchester der Staatsoperette Dresden unter der Leitung von Chefdirigent Michael Ellis Ingram

Termine
25. Okt., 19.30 Uhr – Premiere
26. Okt., 15 Uhr (Restkarten)
1. und 2. Nov. | 25. und 26. Dez
Karten von 21 € bis 69 €
05.09.2025

EIN NEUER SERVICE DER STAATSOPERETTE

Kinderbetreuung während der Premiere von „Kinostar!“ an der Staatsoperette
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Die Staatsoperette Dresden bietet erstmals eine begleitende Kinderbetreuung während einer Vorstellung an. Am 14. September zur Premiere von „Kinostar!“ (Vorstellungsbeginn 18 Uhr, Dauer ca. 90 Minuten) können Eltern die Aufführung entspannt genießen, während ihre Kinder von 5 bis 11 Jahren ein eigenes spannendes Programm erwartet.
Unter Anleitung der Theaterpädagog*innen beschäftigen sich die Kinder mit szenischem Spiel, kreativen Aktionen und kleinen Schreibabenteuern. Treffpunkt ist um 17.40 Uhr am Kassentresen im Foyer. Die Betreuung endet mit dem Vorstellungsende gegen 19.30 Uhr.

Das Angebot ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter:
theaterpaedagogik@staatsoperette.de

Eintrittskarten für die Premiere von „Kinostar!“ sind erhältlich unter www.staatsoperette.de oder telefonisch unter 0351 32042 222. Die Kartenpreise liegen zwischen 23 € und 69 € (ermäßigt 18,50 € bis 55 €).


Kinderbetreuung während der Vorstellung
So., 14. September | 17.40 Uhr bis ca. 19.30 Uhr (Vorstellungsbeginn: 18 Uhr)
Treff: Kassentresen im Foyer
03.09.2025

KINOSTAR („Axel an der Himmelstür“)

Dresdner Erstaufführung der Benatzky-Operette an der Staatsoperette
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Premiere: 14. September, 18 Uhr
Preview im Rahmen des Sommernachtsballs: 13. September 18.30 Uhr
(nur sieben Termine ab dem 14. September)

In einer rasanten 90-minütigen Neufassung von Peter Lund und Kai Tietje wird an der Staatsoperette „Kinostar!“, die Geschichte der glamourösen, aber einsamen Hollywood-Diva Gloria Mills, auf die Bühne gebracht. Die Produktion, die 2016 unter dem Originaltitel „Axel an der Himmelstür“ bei ihrer Wiederentdeckung in Wien für Furore sorgte, feiert nun ihre Dresdner Erstaufführung.

Im Zentrum steht Gloria Mills – ein Star, umschwärmt von Produzenten, gefeiert von einer riesigen Fangemeinde und strahlend auf jedem roten Teppich. Doch hinter der schillernden Fassade verbergen sich große Zweifel. Erst dem unbeirrbaren Reporter Axel Swift gelingt es, hinter die Kulissen zu blicken und den Menschen jenseits des Star-Images zu erkennen.

1936 begründete Zarah Leander mit der Rolle der Gloria Mills ihren internationalen Ruhm. Besonders das Lied „Gebundene Hände“ wurde zu einer ihrer markantesten Nummern. In Dresden tritt nun Mezzosopranistin Dimitra Kalaitzi, Mitglied des Staatsoperetten-Ensembles, in diese Fußstapfen. An ihrer Seite ist Gero Wendorff als Axel Swift zu erleben, umgeben von den Hollywood Harmonists, die alle übrigen Rollen übernehmen und einen charmanten Bogen zur Entstehungszeit schlagen.
Für die Inszenierung zeichnet Hausregisseur Matthias Reichwald verantwortlich. Die musikalische Leitung liegt bei Chefdirigent Michael Ellis Ingram, der mit dem Orchester der Staatsoperette Ralph Benatzkys mitreißenden Soundtrack zu neuem Leben erweckt.

Kinostar!
Originaltitel „Axel an der Himmelstür“
Buch von Paul Morgan und Adolf Schütz | Gesangstexte von Hans Weigel
Musik von Ralph Benatzky
in einer Fassung von Peter Lund und Kai Tietje

Musikalische Leitung: Michael Ellis Ingram
Regie: Matthias Reichwald
Bühne: Jenena Nagorni
Kostüme: Anke Aleith
Choreografie: Marie-Christin Zeisset

Gloria Mills: Dimitra Kalaitzi
Axel Swift: Gero Wendorff
Jessie Leyland: Christina Maria Fercher
Theodor Herlinger: Andreas Sauerzapf
Hollywood Harmonists (und in anderen Rollen): Markus Liske, Dietrich Seydlitz, Timo Schabel, Michael Kuhn, Bryan Rothfuss, Elmar Andree, Gerd Wiemer
22.08.2025

TRAUMFABRIK HOLLYWOOD

Sommernachstball der Staatsoperette
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Am 13. September lädt die Staatsoperette zu ihrem zweiten Sommernachstball unter dem Titel „Traumfabrik Hollywood“ ein. Bereits ab 17.30 Uhr erwarten die Gäste ein Begrüßungsgetränk, Swing-Evergreens und ein roter Teppich, auf dem das Ballett der Staatsoperette die Stars der Traumfabrik lebendig werden lässt. Bewundern Sie u.a. Audrey Hepburn, James Bond, Marilyn Monroe, Zorro oder Mary Poppins.

Um 18.30 Uhr feiert Ralph Benatzkys Operette „Kinostar!“ Premiere auf der Bühne. Im Anschluss öffnet das Haus seine Türen für ein abwechslungsreiches Programm: Ein sommerliches Buffet, berühmte Filmhits mit Solist*innen des Ensembles, Showtanz des Balletts sowie Tanzmusik u.a. mit dem Orchester der Staatsoperette sorgen für Unterhaltung bis in die Nacht.

Besondere Programmpunkte sind weiterhin Stummfilme mit Charlie Chaplin und Mickey Mouse, live begleitet am Klavier, Tanzkurse in Standard und Swing sowie ein abwechslungsreiches Nachtprogramm mit DJ Barrio Katz und der Cindy Weinhold Band. Abgerundet wird der Abend durch eine große Tombola, bei der Ensemblemitglieder die Lose verkaufen, die Verleihung von Preisen für die besten Outfits sowie die traditionelle Ballzeitung „Hollywood-News“.

SOMMERNACHTSBALL DER STAATSOPERETTE
13. September 2025
Ticket komplett (ab 18 Uhr inkl. Balleintritt mit Begrüßungsgetränk, Vorstellungsbesuch, Buffet und Mitternachtssnack) für 219 €
Ticket „Swing Time“ (ab 22.30 Uhr inkl. Tanz und Mitternachtssnack) 35 €

www.staatsoperette.de | T. 0351 32042-222
15.08.2025

Bühne frei für junge Stimmen

Vorsingen für den Kinderchor der Staatsoperette
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Die Staatsoperette sucht Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zur Verstärkung des Kinderchores. Unter der musikalischen Leitung von Carola Rühle-Keil studieren die Kinder ein vielfältiges Repertoire von Kinderliedern über Operette bis hin zu Popmusik ein. Die fundierte Ausbildung umfasst regelmäßige Stimmbildung, die Vermittlung von schauspielerischen Grundlagen und Tanzunterricht.

Eines der Hauptziele des Kinderchores ist es, gemeinsam mit den Solist*innen der Staatsoperette auf der Bühne zu stehen – so sind die jungen Sänger*innen aktuell in der Oper „La Bohème“ und im Musical „Show Boat“ zu erleben. In dieser Spielzeit ist der Kinderchor bereits für die Mitwirkung in der Premiere von „Evita“ (ab 8.11.25) und der Musical-Uraufführung „Simsalabim – Das magische Leben des Dr. Schreiber“ (ab 16.5.26) fest eingeplant.

Das nächste Vorsingen findet am 25. August von 15.00 bis 18.00 Uhr in der Staatsoperette statt.
Die Kinder sollten ein ein Lied ihrer Wahl zum Vorsingen vorbereiten und die Noten dafür mitbringen.
Um Anmeldung bis 21. August per E-Mail (k.howein@staatsoperette.de) wird gebeten.
12.06.2025

„Ball im Savoy“

Im Rausch der Jazzoperette
Premiere: 21. Juni 2025
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Fast 75 Jahre nach seiner letzten Aufführung in Dresden kehrt Paul Abrahams „Ball im Savoy“ auf die Bühne der Staatsoperette zurück. Das Werk, das am 23. Dezember 1932 in Berlin uraufgeführt wurde, gilt als Höhepunkt der sogenannten Berliner Jazzoperette: Nur fünf Wochen, bevor Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, ließ es noch einmal den vielzitierten Tanz auf dem Vulkan hochkochen. Wild, temporeich, mit jazzigen Orchesterklängen und dicht am Zeitgeschehen wirbelte es herkömmliche Operettenklänge und Handlungsmuster durcheinander. Dabei nutzte Paul Abraham das Fundament, das vor allem Erik Charell mit seinen rasanten Revue-Operetten in Berlin aufgebaut hatte. Um auch ein touristisches Publikum zu erreichen, das der deutschen Sprache nicht mächtig war, setzte er auf eine überwältigende Ausstattung und die Omnipräsenz des Tanzes, der die Handlung der Protagonist*innen von Anfang an begleitete und umspielte. Zusammen mit einem geradezu entfesselten Jazzklang entstand bei Abraham so ein nie dagewesener Drive, der das brodelnde Berlin am Ende der Weimarer Republik zu spiegeln schien.

Die Story: Der jährlich stattfindende Ball im Hotel Savoy erlaubt den Männern alles und verbietet den Frauen nichts. Dennoch ist die Entrüstung groß, als Marquise Madeleine de Faublas ihrem frisch angetrauten Ehemann Aristide vor der ganzen Ballgesellschaft verkündet, ihn soeben im Separee betrogen zu haben. Der ungeheuren Tat geht eine große Verletzung voraus: Gerade erst aus den Flitterwochen zurückgekehrt, lässt Aristide seine Ehefrau schon am ersten Abend alleine zu Hause zurück, um sich unter einem Vorwand mit seiner Verflossenen, der feurigen Tangolita, zum geheimen Stelldichein zu treffen …

Team und Besetzung: Die neue Inszenierung in der Regie von Christian Thausing und unter der Musikalischen Leitung von Kapellmeister Christian Garbosnik lässt das Werk in seiner ganzen Atemlosigkeit wieder lebendig werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Choreografie von Evamaria Mayer, die durchweg für Tempo und große Revuebilder sorgt. Sie wird ergänzt durch den Stepptanz in der Choreografie von Volker Bleck, für den die Arrangeure Matthias Grimminger und Henning Hagedorn eigens den Stepp in ihre rekonstruierte Bühnenfassung einbauten.In der Rolle der souveränen Madeleine begeistern Christina Maria Fercher / Steffi Lehmann, ihnen zur Seite steht als Ehemann Aristide Hinrich Horn / Bryan Rothfuss. Für komödiantisches Tempo und wilde Steppeinlagen sorgt das Buffo-Paar mit Sybille Lambrich / Charlotte Watzlawik und Gero Wendorff / Andreas Sauerzapf. Glamour, Erotik und ein gutes Maß an Verwirrung ergänzt zudem Silke Richter in der Rolle der verführerischen und selbstbewussten Tangolita.
10.06.2025

Brand in der alten Staatsoperette

Erinnerung und ein Blick nach vorn
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Mit Betroffenheit haben wir vom Brand in der ehemaligen Spielstätte der Staatsoperette Dresden an der Pirnaer Landstraße in Leuben erfahren. Das Haus, in dem unser Ensemble fast sieben Jahrzehnte beheimatet war, verbinden viele als Ort großer Operettenabende, unzähliger Premieren und persönlicher Begegnungen. Von 1947 bis 2016 war dieses Gebäude unser Zuhause. Viele schöne Erinnerungen verbinden sich mit dieser Bühne: für unsere Künstler*innen, Mitarbeiter*innen wie auch für Generationen von Zuschauer*innen. Und doch: Die Geschichte der Staatsoperette endet nicht mit einem Ort. Nach jahrzehntelangem Kampf für einen Neubau bespielen wir seit 2016 mit großer Dankbarkeit und Freude unser modernes Theater im Kraftwerk Mitte – ein Haus, das uns alle künstlerischen und technischen Möglichkeiten bietet und zugleich den Geist der früheren Spielstätte bewahrt, ganz wörtlich sogar: In einigen Inszenierungen tauchen Requisiten und originale Zuschauersessel aus Leuben wieder auf.

Kathrin Kondaurow, Intendantin der Staatsoperette: „Mit der Brand-Zerstörung der Operette in Leuben verschwindet auch ein großes Stück Operettengeschichte in Dresden und bundesweit, die wir natürlich am neuen Standort im Kraftwerk Mitte weiterleben lassen. Erinnerungen bleiben lebendig, wenn wir sie mit neuer Energie füllen.“

Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin: „Mit dem Brand im alten Theatergebäude in Leuben geht ein bedeutendes Stück kultureller Stadtgeschichte und ein künstlerischer wie lokaler Ort der Identifikation verloren. So glücklich ich bin, dass wir seit 2016 für die Staatsoperette optimale Arbeitsbedingungen im Kraftwerk Mitte haben, so sehr bedaure ich es insbesondere für den Stadtteil Leuben, dass es aus finanziellen Gründen nicht gelungen ist, eine öffentlich-kulturelle Nachnutzung und Revitalisierung des früheren Tanzsaals und Theatergebäudes zu erreichen.“


Ein Haus voller Geschichte(n)
Von Judith Wiemers, Chefdramaturgin der Staatsoperette

Mit dem verheerenden Brand des Theaterbaus in Leuben am 6. Juni 2025 verliert Dresden ein wichtiges Stück seiner bewegten Theatergeschichte – und die Staatsoperette einen Ort prägender und liebgewonnener Erinnerungen.
Auch an ihrem Standort im Kraftwerk Mitte seit 2016 ist die Staatsoperette getragen vom lebendigen Erbe ihrer nun fast 80-jährigen Geschichte, denn alles begann in Leuben: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Wiederaufblüheneines kulturellen Lebens dem leidenschaftlichen Engagement von Mäzenen und Künstler*innen zu verdanken.1945 kaufte der Theaterunternehmer Fritz Randow den Gasthof Feenpalast in Leuben auf, um ihn zu einem privatenUnterhaltungstheater umzubauen. So wurde aus dem ehemaligen Ballsaal mit kleiner Bühne das Apollo-Theater, dasschon 1946 erste Programme mit Sketchen, Tanz und Musiknummern präsentierte. 1947, mit Gründung des DeutschenVolkstheaters Dresden durch die SED, wurden sowohl das Apollo als auch die Constantia in Cotta übernommen undunter dem Dachverband des Volkstheaters zusammengefügt. Auf den Spielplänen standen Konzert, Sprechtheater –und Operette. Zur Eröffnungspremiere wurde „Die lustige Witwe“ gegeben, es folgten Werke von Kálmán und Abraham,darunter 1949 „Ball im Savoy“. Mit der Gründung der DDR im Jahr 1949 wurde der Theaterkanon zunehmend auf dieVereinbarkeit mit sozialistischen Grundwerten überprüft. Die Staatsoperette entwickelte sich, zunächst als eigenständigesOperettentheater, ab 1963 unter jetzigem Namen, zu einem der wichtigsten Uraufführungstheater der DDR: Rund20 neue Operetten, Lustspiele und Musicals mit lebensnahen Themen und sozialistischem Grundton präsentierte dieStaatsoperette im Leubener Haus. Ergänzt wurde das Repertoire durch Operetten aus benachbarten „Volksrepubliken“und der Sowjetunion sowie ab den 1970er Jahren durch amerikanische Musicals. Als Meilensteine der gesamtdeutschenTheatergeschichte gelten vor allem die DDR-Erstaufführungen von „Cabaret“ im Jahr 1976 – eine herausforderndeProduktion, musste nun doch mikroportiert gesungen und gespielt werden – sowie 1987 „Evita“, über die die Presse zuberichten wusste, dass „die gelungene Synthese von theatralisch gebündelter Ausdrucksdichte, musikalisch-stilistischerEinfühlungsfähigkeit und Brillanz, von leidenschaftlicher, ausgefeilter Darstellung und choreographisch-tänzerischerFinesse nachhaltig beeindruckte“.

Mit der deutschen Wiedervereinigung verschwanden ab 1990 DDR-Operetten von den Spielplänen, und auch der inzwischen marode Theaterbau wurde grundlegend erneuert. Die aus der Ruine des Central-Theaters geborgene Obermaschinerie wurde ersetzt, die Beleuchtungs- und Tontechnik erneuert, das Vorderhaus renoviert und der Orchestergraben erneuert. Nach der Sanierung wurde das Haus 1990 mit der „Fledermaus“ feierlich neueröffnet. Auch in den 1990er und frühen 2000er Jahren blieb die Staatsoperette in Leuben ein innovatives Theater, das sich mit deutschen Erstaufführungen von u. a. „Aspects of Love“ (1997) und „A Beautiful Game“ (2003) von Andrew Lloyd Webber sowie „Catch Me If You Can“ (2015) von u. a. Marc Shaiman schmücken konnte. Nachdem eine Schließung der Staatsoperette abgewendet werden konnte und der Umzug in die Stadtmitte 2010 im Stadtrat beschlossen wurde, verzichteten die Angestellten für 12 Jahre auf Teile ihres Gehalts, um 12 Millionen Euro für den Neubau im Kraftwerk Mitte beizusteuern.

Dass das in seinen Mitteln limitierte – und mittlerweile marode – Haus in Leuben bis zum letzten Vorhang am 31.Oktober 2016 für künstlerische, handwerkliche und technische Qualität stand, ist dem unermüdlichen Engagement,dem Einfallsreichtum und der Improvisationskunst der Belegschaft zu verdanken. Die „alte“ Staatsoperette in Leubenwird den Dresdner*innen, einem überregionalen Publikum, vor allem aber den Mitarbeitenden – der „Theaterfamilie“ derStaatsoperette – als ein Ort, der Geschichten auf und abseits der Bühne schrieb, in Erinnerung bleiben.




26.05.2025

Zwischen Witz und Widerstand

Liederabend „Schall und Rauch“ in der Staatsoperette
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Mit dem Liederabend „Schall und Rauch“ widmet sich die Staatsoperette einer der spannendsten und zugleich brisantesten Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts: dem politischen Kabarett der späten Weimarer Republik, wo Diseusen und Komiker die Krisen des Alltags besangen und politischen Verwerfungen ins Gesicht lachten. Im Zentrum dieses Liederabends stehen Chansons und kabarettistische Lieder, die zwischen scharfer Satire und süffiger Unterhaltung changieren, textlich und musikalisch brillant. Ihre Autoren hießen Kurt Tucholsky oder Erich Kästner, ihre Komponisten Friedrich Hollaender oder Werner Richard Heymann. Erweitert wird der musikalische Bogen durch Lieder von den britischen Komponisten Benjamin Britten und William Bolcoms, die beide Zyklen unter dem Titel „Cabaret Songs“ veröffentlichten.

Musikalische Leitung und Klavier MINSANG CHO
Solist*innen DIMITRA KALAITZI | JULIE SEKINGER | TIMO SCHABEL | GERD WIEMER

SCHALL & RAUCH
Chansons aus der Welt des Kabaretts
29. Mai, 19.30 Uhr
Kranfoyer der Staatsoperette

Karten von 12,50 € bis 16 € unter www.staatsoperette.de
19.05.2025

EIN AMERIKANER IN PARIS

Ein Konzertabend zwischen Jazz, Operette und Sinfonik
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Die Staatsoperette präsentiert einen Konzertabend ganz im Zeichen von George Gershwin, einem der bedeutendsten Komponisten der amerikanischen Musikgeschichte. Unter der musikalischen Leitung von Peter Christian Feigel bringen Orchester und Solist*innen den unverwechselbaren Gershwin-Sound auf die Bühne und zeichnen dabei Stationen seiner internationalen Karriere nach.Im Zentrum des Programms steht Gershwins Suite „Ein Amerikaner in Paris“ (1928), inspiriert von seiner ausgedehnten Europareise, auf der er namhafte Künstler wie Igor Strawinsky, Sergej Prokofjew, Maurice Ravel sowie Operettenkomponisten wie Franz Lehár und Emmerich Kálmán traf. Die Komposition verbindet amerikanischen Esprit mit europäischem Flair und spiegelt Gershwins kosmopolitischen Anspruch wider. Ergänzt wird das Konzert durch Strawinskys „Scherzo à la Russe“, Ravels berühmten „Boléro“, Gershwins beliebteste Musical-Songs sowie Charleston-verliebte Musik aus Kálmáns Jazzoperette „Die Herzogin von Chicago“. Als weiterer Höhepunkt erklingt Gershwins legendäre „Rhapsody in Blue“.

Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel
Klaviersolistin: Niki Liogka
Solist*innen: Sybille Lambrich, V. Savoy McIlwain, Aswintha Vermeulen, Gero Wendorff

EIN AMERIKANER IN PARIS
Konzert 24. und 25. Mai | 14. und 15. Juni