Jun
Sa
, 10
19:30
Premiere
Operette

Die Fledermaus

Komische Operette in drei Akten von Johann Strauss | Text von Carl Haffner und Richard Genée | nach dem Vaudeville Le Réveillon von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
3 Std. (inkl. 25 Min. Pause) |
ab 14 Jahren
10. Juni 2023
Johann Strauss' in der Zeit nach dem Wiener Börsenkrach von 1873 angesiedelte, champagnerselige Fledermaus ist das Glanzstück der bürgerlichen Operette. Um sich an seinem Freund Eisenstein zu rächen, inszeniert Dr. Falke alias „Die Fledermaus“ ein ausgeklügeltes Verkleidungsspiel bei einer der legendären Soiréen des unnahbaren Prinzen Orlofsky. Hier darf jede und jeder sein, was oder wer sie respektive er möchte: ledig oder verheiratet, adelig oder exotisch. Doch aufgepasst! Getarnt mit Masken und falschen Namen kann sich jedes Gegenüber als böse Überraschung entpuppen: Am nächsten Morgen fallen alle Masken in der kargen Gefängniszelle der Realität.

Die Fledermaus lässt nicht nur klanglich den Champagner perlen, sie sprudelt auch vor Ironie und feinsinniger Anspielung. Regisseurin Kathrin Kondaurow erzählt sie in einem Grandhotel vor der großen Zeitenwende von 1914 und konfrontiert die bürgerlichen Protagonist*innen mit einer künstlerischen Avantgarde, die ihre Gesellschaft radikal verändern wird. Nie sind nostalgische Walzerklänge süßer als unmittelbar vor dem Untergang!

Audio-Einführung


Pressestimmen
12. Juni 2023 | Heiko Nemitz
Morgenpost
Klassisch - modern - gewagt
Neue „Fledermaus“ begeistert und provoziert an der Staatsoperette

[...] Das bekannte Verwirrspiel um Herrn Eisenstein (Alexander Geller), seine Gattin Rosalinde (gefeiert: Steffi Lehmann) und Stubenmädchen Adele (bezaubernd: Christina Maria Fercher) beginnt ganz klassisch in einem wimmelnden Art-déco-Grandhotel der Belle Époque […]
Weniger ein Ball, mehr eine wilde, queere Musical Party ist es, auf der das mitreißende, [...] Ballett-Ensemble mit erotischen Angeboten für wirklich alle im Publikum nicht geizt.Mittendrin Orlovsky, den Marcus Günzel lustvoll als glitzernden Verführer [...] gibt. [...]
Das Orchester der Staatsoperette, unter Leitung von Christian Garbosnik, lässt geschmeidig und champagnerprickelnd die Strauss-Gassenhauer mit Pop und Musical verschmelzen. Die Inszenierung übersetzt [...] die „Fledermaus“ schwungvoll mit großem Ensemble-Besteck ins Heute - so geht moderne Operette!


15. Juni 2023 | Joachim Lange
Neue Musikzeitung
Eine neue „Fledermaus“, die die Gemüter erhitzt
In Dresden geht Operettenklassiker von Johann Strauß und Artenschutz gleichzeitig!

[...] Das Stück läuft in der ziemlich genialen Grand-Hotel-Bühne von Volker Thiele wie ein mit etlichen running-gags gut geöltes Komödienuhrwerk ab. [...]

Rosalinde darf ihre „Klänge der Heimat“ [...] als grandiose Einzelnummer über die Rampe schmettern. [...] Und die von Sven Helbig fürs Operettenorchester arrangierten Einlagen wie die von Billie Eilishs „Bad Guy“ passen wie ein maßgeschneiderter Pop-Musicalimport [...]

Musikalisch stimmen Drive und Tempo, das Christian Garbosnik am Pult des Orchesters vorgibt und von den Protagonisten [...] mit allen Registern umgesetzt wird. [...]
Der Staatsoperette ist hier eine „Fledermaus“ gelungen, die den Sowieso-schon Operettenliebhaber ebenso begeistern kann, wie den Neuling, der es mal probieren will.
12. Juni 2023 | Jens Daniel Schubert
Sächsische Zeitung
"Die Fledermaus" als große Show
Großer Jubel für die [...] opulente Inszenierung durch die Intendantin der Staatsoperette, Kathrin Kondaurow.

Volker Thiele hat einen Spielort für die „Fledermaus“ geschaffen. [...] Die Organisation dieses lebendigen Wimmelbildes dürfte manchen anderen Regisseur überfordert haben. Hier gelingt es und erzählt, dass die Zeit privater Abgeschlossenheit vorbei ist [...]
Christian Garbosnik leitet die Aufführung musikalisch, führt Staatsoperettenorchester und Solisten zu einer überzeugenden Gesamtleistung. [...]
Alle, insbesondere das Ballett, waren spielerisch mitreißend, faszinierend und lieferten große Show.
[...] Im geldbesetzten großen Pelzmantel, lasziv mit seinem Sexappeal spielend und selbst in der Stimme zwischen Counter und Bassbariton wechselnd [...] macht Marcus Günzel den Orlovsky zur Parade-, vielleicht Schlüsselrolle. [...]

Das Konzept ist gewagt. Aber es geht auf. Das Publikum war zum Schluss einhellig begeistert.