Rifail Ajdarpasic

Bühnenbildner
Studium und Diplom im Bereich Bühnenbild und Ausstellungsdesign an der Hochschule für Gestaltung (ZKM) in Karlsruhe. Zu Beginn seiner Laufbahn war der gebürtige Stuttgarter mehrmals als Bühnenbildner im Rahmen der Staatsoper Wien für die Ballettproduktionen der Off-Ballett-Reihe junger Choreografen tätig. In den Jahren 2003 bis 2007 entwirft er u. a. in enger künstlerischer Zusammenarbeit mit Ariane Isabell Unfried regelmäßig die Bühnenbilder für die Opern- und Theaterproduktionen des renommierten spanischen Regisseurs Calixto Bieito in Deutschland, England, Italien, Spanien und der Schweizund prägt dadurch in diesem Zeitraum maßgeblich dessen direkte Bühnenästhetik. Aus dieser Periode sind u. a. herausragende und international preisgekrönte Titel zu nennen wie „La Traviata“, „Il trovatore“, „The Rake’s Progress“, „Elektra“, „Don Carlos“, „King Lear“ und „Hamlet“. Parallel dazu verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit als Bühnenbildner mit dem amerikanischen Regisseur Francisco Negrin an den großen spanischen Opernhäusern in Madrid, Barcelona und Valencia als auch in Deutschland und Frankreich, u. a. für international vielbeachtete Titel wie „Temistocle“, „L’arbore di Diana“ und „Una cosa rara“. Seit 2007 entwirft er ebenfalls regelmäßig die Bühnen für die Opernproduktionendes venezolanisch-deutschen Regisseurs Carlos Wagner in Deutschland, Österreich, Spanien, Schweiz und Frankreich, u. a. für herausragende Titel wie „Unballo in maschera“, „La vie parisienne“, „La damnation de Faust“, „The fall of the house of Usher“, „Der fliegende Holländer“, „Lohengrin“, „Madama Butterfly“, „Geneviève de Brabant“ und zuletzt „Lotario“ für die Internationalen Händel-Festspiele in Göttingen. 2011 erhielt die zeitgenössische Opernproduktion „Gegen die Wand“, für die er das Bühnenbild entwarf, den ›FAUSTTheaterpreis‹. Unter den weiteren in den letzten Jahren zur Premiere gebrachten Produktionen, für die er als Bühnenbildner verantwortlich zeichnete, befinden sich u. a. herausragende Titel wie „L’italiana in Algeri“ und „Iolanta“ in Frankreich, sowie die preisgekrönte Produktion „Die lustigen Weiber vonWindsor“ in der Schweiz und Belgien, allesamt in der Regie von David Hermann, als auch die international vielbeachtete Produktion „Oedipe“ in der Regie von Hans Neuenfels an der Oper Frankfurt, „Thais“ an der Oper Bonn in der Regie von Francisco Negrin, „I due Foscari“ für die St. Galler Festspiele in der Schweiz, in der Regie von Carlos Wagner, „Die Liebe zu den drei Orangen“ in der Regie von Sebastian Welker, die zeitgenössische Opernuraufführung „Crusades“ in der Regie von Neco Celik am Theater Freiburg, „Rigoletto“ in der Regie von Hendrik Müller an der Oper Frankfurt und zuletzt „Carmen“ in der Regie von Nicola Berloffa, die erst kürzlich in Frankreich mit der Auszeichnung ›Trophée del’ Année‹ 2017 als beste Opernproduktion des Jahres gekürt wurde.

Pressestimmen

30.4.2018 | Rainer Kasselt
Sächsische Zeitung
Von Ohrwurm zu Ohrwurm
In der Staatsoperette Dresden wird »Die Dreigroschenoper« von Brecht und Weill zur schmissigen Jahrmarktsrevue 

[…] Die Ausstattung von Rifail Ajdarpasic spart nicht an riesigen Pappfiguren, lebensgroßen Pferden und fabelhaften Lichtinstallationen. Regisseur Ritschel spielt souverän mit Jahrmarkt- und Show-Effekten der Zwanzigerjahre. Im Eifersuchtsduett zwischen Polly und Zweitfrau Lucy wird eine der beiden Jungfrauen zersägt, gut gesungen und gespielt von Olivia Delauré und Julia Danz. Die gestandenen Solisten der Staatsoperette behaupten sich nicht nur gesanglich, sondern auch spielerisch wacker. Eine famose Charakterstudie als polternde und praktische Mrs. Peachum bietet Silke Richter, ein Höhepunkt ihre »Ballade von der sexuellen Hörigkeit«. Ein Feuerwerk an Humor, Akrobatik und spöttischem Aufbegehren brennen die sechs Banditen (Jannik Harneit, Bryan Rothfuss, Nikolas Gerdell, Dietrich Seydlitz, Andreas Sauerzapf und Gerd Wiemer) ab. In ihren Clowns-Kostümen wird die schräge Sechserbande zum Hingucker des Abends. 
[…] Eine Klasse für sich ist Marcus Günzel als Mackie Messer. Mit tätowierter Brust und grüner Perücke betört er die holde und weniger keusche Weiblichkeit. Er behält die Ruhe in den kritischsten Situationen, ist so verlogen wie verrucht, so charmant wie verwegen. Großartig der Kanonensong, den er gemeinsam mit Freund und Polizeichef Tiger-Brown (Christian Grygas) anstimmt.
Die Zuhälterballade, in der er sich mit Spelunken-Jenny (Bettina Weichert) an jenes halbe Jahr erinnert, als sie von seinem Kopf und ihrem Bauch lebten, »in dem Bordell, wo unser Haushalt war«, ist ein Hit der Inszenierung. 
[…] Kapellmeister Christian Garbosnik leitet das verkleinerte Orchester des Hauses mit Pfiff und Tempo, singt fast jeden Song mit.