24.09.2019

Premiere an der Staatsoperette: FOLLIES

Die Story
Ein ehemals renommiertes Revue-Theater steht vor dem Abriss. Anlass genug für den ehemaligen Impresario, seine ehemaligen Bühnen-Stars einzuladen und mit ihnen gemeinsam Abschied zu feiern und für einen kurzen Augenblick die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Im Zentrum stehen zwei Paare in der Midlife-Crisis, Sally und Buddy sowie Phyllis und Ben, die in einen grotesken Strudel aus Erinnerungen, zwischenmenschlichen Konflikten und amourösen Verwicklungen geraten.
„Follies” – ein Musical in großer Showtradition
„Follies” steht am Anfang von Stephen Sondheims 20-jähriger Haupt-Schaffensperiode. „Company“ war im Jahr zuvor erschienen, nur zwei Jahre später sollte „A Little Night Music“ das Licht der Welt erblicken – drei Hauptwerke, die thematisch und musikalisch gleichermaßen divers sind und dennoch eng aneinander liegen. Interessanterweise befassen sich alle drei Werke des damals Anfang 40-jährigen mit dem Älterwerden und dem Blick zurück auf die eigene naive Jugend.Gemein ist allen drei Musicals zudem, dass Sondheim seinen einmaligen Stil in ihnen nicht nur weiterent-wickelte, sondern ihn auch in Stil-Imitationen, sogenannte „Pastiche“-Songs, einbrachte: in „Follies” beispielsweise erweiterte er auf seine ganz eigene Weise die Revue-Musik der 1920er- bis 1940er-Jahre. Einige der Songs aus „Follies” sind zu Standards geworden, darunter „Broadway Baby”, „I‘m Still Here” oder „Losing My Mind”. Letzterer erlangte 1989 durch die Interpretation von Liza Minnelli große Bekanntheit und landete in den UK Single-Charts.
„Follies” vereint alles, was ein Musical kann: eine spannende, allgemeingültige Geschichte, komplexe, aber dennoch eingängige Musik und viele erzählende Tanzeinlagen aus einer großen Showtradition.
„Follies” – ein weltweiter Erfolg
Die Uraufführung am New Yorker Broadway fand am 4. April 1971 unter der Regie von Harold Prince und Michael Bennett und mit einer Choreographie von Bennett statt. Das Musical wurde für elf Tony Awards nominiert und gewann sieben der begehrten Preise. „Follies” hat eine Reihe von großen Wiederaufnahmen erlebt – zuletzt 2017/18 am National Theatre in London. Die deutsche Erstaufführung fand 1991 am Berliner Theater des Westens statt, seitdem wurde es nicht wieder in Deutschland gespielt.
„Follies” in Dresden
Nun, nach 28 Jahren, kann man Sondheims „Follies” an der Staatsoperette Dresden erstmals wieder auf einer deutschen Bühne erleben. Für die Dresdner Inszenierung schrieb Martin G. Berger, der auch Regie führt, eine neue alternative Fassung. Sie vereint viele lokale und zeitgeschichtliche Bezüge und einen Hauch Ostalgie – inklusive des DDR-Kultautos Trabant – und spannt den Bogen von der Wendezeit bis ins Heute.