13.11.2025

MIND THE STEP

Die populäre Theaterkultur im deutschsprachigen Raum der 1930er- und 1940er-Jahre brachte zahlreiche erfolgreiche Operetten, Revuefilme und Theaterschlager hervor. Diese Werke, die in Zeiten des Nationalsozialismus und Austrofaschismus entstanden, stellen heute eine besondere Herausforderung für den kulturellen Umgang mit diesem Repertoire dar.
Das Symposium MIND THE STEP widmet sich der Frage, wie wir heute mit diesen Stücken umgehen. Sind Operetten wie „Maske in Blau“ oder „Clivia“ tatsächlich „unpolitisch“, oder tragen sie ideologische Prägungen ihrer Entstehungszeit in sich? Gleichzeitig stehen mit dem gegenwärtigen Erstarken populistischer und rechtsnationaler Tendenzen Fragen der historischen Reflexion neuerlich zur Debatte, die nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Theaterbühnen zur aktiven Auseinandersetzung und Diskussion herausfordern.

Fachleute aus Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Kulturpraxis – darunter die Musikwissen-schaftlerin Dr. Franziska Kollinger und der renommierte Operettenspezialist Dr. Kevin Clarke – beleuchten an diesem Tag Themen, die von der Operette in Deutschland und Österreich der 1930er- bis 1950er-Jahre über transnationale Musiknetzwerke und Unterhaltung im Krieg bis hin zu audiovisueller Komödie, Operettenfilm und postfaschistischen Popkulturen reichen. Zum Abschluss des Symposiums stellen Intendant*innen, u.a. Kathrin Kondaurow (Staatsoperette Dresden) und Hasko Weber (Staatstheater Cottbus), und Dramaturg*innen in einer Podiumsdiskussion die Frage „Welches Theater braucht unsere Demokratie?“

MIND THE STEP
Freitag, 21. November | ab 9.30 Uhr

* PopPrints – The Production of Popular Music in Austria and Germany 1930 – 1950 ist ein internationales Verbund-Forschungsprojekt der Paris Lodron University Salzburg, der Universität Augsburg sowie der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.