29.04.2025

Die Spielzeit 2025/26 an der Staatsoperette

„Simsalabim – und alles ist möglich“ überschreibt die kommende Saison 2025/26 an der Staatsoperette. Ein Motto, das sinnbildlich für die kreative Kraft des Theaters steht und das Publikum einlädt, mit Offenheit und Neugier das Unerwartete zu entdecken. Mit einem abwechslungsreichen Repertoire – bestehend aus Klassikern, Kultstücken, Raritäten sowie einer spannenden Uraufführung – möchte die Staatsoperette Dresden ein breites Publikum ansprechen, berühren und zum Nachdenken anregen.

Kathrin Kondaurow, Intendantin der Staatsoperette: „Trotz der Sparzwänge haben wir es wiederum geschafft, eine pralle Spielzeit an der Staatsoperette zu kreieren, die aus der Vielfalt der künstlerischen Ensembles schöpft, der Kern-DNA des Hauses, und allen Generationen und Kulturen Räume für Träume und Utopien öffnen soll: Mit „Simsalabim – und alles ist möglich“ laden wir ein in eine Spielzeit, die das Leben und Werk verschiedener schillernder, auch historischer Persönlichkeiten auf die Bühne bringt, die ihre Träume sehr unterschiedlich gelebt und umgesetzt haben und dabei bis heute inspirieren oder gar polarisieren. Wir changieren zwischen großer Show und nachdenklichen Momenten, zwischen leichter Unterhaltung und großen Emotionen und schlagen den Bogen ins Heute, indem wir Hoffnung sähen in die eigenen Träume und den individuellen Gestaltungsspielraum und zugleich Fragen nach gesellschaftlicher und persönlicher Verantwortung stellen. Alles ist möglich!“

Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden: „Die Staatsoperette beweist als Musiktheater der Landeshauptstadt Dresden in der Spielzeit 2025/26 erneut, welche schöpferische Kraft Musiktheater entfaltet. Unter dem Motto ‚Simsalabim – und alles ist möglich‘ wird das Publikum eingeladen, sich auf Überraschungen einzulassen, sich verzaubern zu lassen – und dabei auch neue Perspektiven zu entdecken. Die Staatsoperette profiliert sich weiterhin als Ort, an dem Tradition und Innovation, Leichtigkeit und Tiefgang auf faszinierende Weise zusammenkommen. Mit einem vielfältigen Spielplan, der Klassiker ebenso wie Raritäten und eine vielversprechende Uraufführung umfasst, werden wir als Publikum bestens unterhalten, aber auch zur Auseinandersetzung mit erinnerungskulturellen und gesellschaftlichen Fragen angeregt.“


PREMIEREN 2025/26
Die neue Saison eröffnet am 13. September 2025 der zweite Sommernachtsball der Staatsoperette. Unter dem Motto „Traumfabrik Hollywood“ verwandelt sich das Haus in eine glamouröse Bühne für Tanz, Musik und Filmzauber. Die Ballnacht beginnt mit einer Wiederentdeckung und gleichzeitig mit der ersten Premiere der Spielzeit: Ralph Benatzkys Operette „Kinostar!“. Die kriminalistische Liebeskomödie mit dem originalen Titel „Axel an der Himmelstür“ entführt ins Showbusiness Hollywoods, wo Diven, Journalisten und Produzenten um den größten Coup ringen. Für Tanzmusik sorgen am Ballabend die Galaband des Dresdner Salonorchesters, die Cindy Weinhold Band und natürlich das Orchester der Staatsoperette.
(Komplett-Preis: 219 €)

Mit der Rückkehr des Musicals „Evita“ (Premiere am 8. November 2025) von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice sowie Franz Lehárs Operettenklassiker „Die lustige Witwe“ (Premiere am 7. März 2026) in neuen szenischen Interpretationen würdigt die Staatsoperette bedeutende Stationen ihrer eigenen Geschichte. Während „Evita“ im Jahr 1987 als DDR-Erstaufführung in Dresden für Furore sorgte, war „Die lustige Witwe“ 1947 das erste Werk, das nach dem Krieg im neu gegründeten Haus am Standort Leuben auf die Bühne gebracht wurde.

MUSICAL-URAUFFÜHRUNG
Ein zentrales Highlight der neuen Saison ist die Uraufführung des Musicals „Simsalabim – Das magische Leben des Dr. Schreiber“, das sich dem faszinierenden Lebensweg des Illusionisten Helmut Schreiber widmet – besser bekannt unter seinem Künstlernamen Kalanag. Die Inszenierung erlaubt einen Blick hinter die funkelnde Kulisse eines Mannes, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Zauberkünstler, Filmproduzent und Strippenzieher zwischen Politik, Showbusiness und Machtstrukturen agierte. Das Stück erzählt von Glanz und Geheimnis, vom Spiel mit Illusion und Realität – und reflektiert dabei auch kritisch die historischen Kontexte der NS-Zeit und der Nachkriegsjahre. Premiere ist am 16. Mai 2026

Komponistin und Autoren der Uraufführung
Elena Kats-Chernin, ist eine international erfolgreiche australische Komponistin. Ihr Werk umfasst Opern, Ballette, Filmmusik und Orchesterstücke. Bekannt wurde sie u .a. durch ihr Stück „Eliza Aria“, das für den Werbespot einer britischen Bank verwendet wurde und die Spitze der ITunes-Charts erklomm. Ihre Filmmusik zu „Memoir of a Snail“ wurde 2025 für den Oscar und Golden Globe nominiert.

Dirk Laucke ist Dramatiker und Hörspielautor. Er studierte Psychologie und Szenisches Schreiben und wurde für seine Arbeiten im Nachwende-Arbeiterklassenmilieu vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Lessing-Förderpreis. Neben Theaterstücken verfasst er Hörspiele sowie Libretti und schreibt regelmäßig für den
MDR-Radio-Tatort.

Martin G. Berger ist Regisseur, Autor und Übersetzer mit Auszeichnungen wie dem FAUST-Preis und dem International Opera Award. Er inszeniert an namhaften Opernhäusern sowie wiederholt an der Staatoperette Dresden („Follies“, „Sweeney Todd“) und ist darüber hinaus als Liedtexter und Librettist tätig.

NEU: Eine Uraufführungswerkstatt lädt zu Workshops und Gesprächen mit der Komponistin Elena Kats-Chernin, dem Liedtextautor Martin G. Berger und dem Dramatiker Dirk Laucke sowie zu Diskussionsrunden und Probenbesuchen ein, um den Entstehungsprozess dieser besonderen Produktion hautnah zu erleben und zu begleiten.

Die Produktion „Simsalabim – Das magische Leben des Dr. Schreiber“ ist ein Programmpunkt im Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen 2026.


KONZERTE 2025/26
Ein besonderes Ereignis erwartet das Publikum am 25. Oktober 2025: Zum 200. Geburtstag des Komponisten lädt das Haus zur Johann-Strauss-Gala ein. Ausgehend von der beliebtesten Tanz- und Operettenmusik des Jubilars wird die Spur des Wiener Walzers durch die unterschiedlichen Genres bis hin zum Musical nachverfolgt. Die musikalische Leitung hat Chefdirigent Michael Ellis Ingram inne.

Das Neujahrskonzert unter dem Titel „Das gibt’s nur einmal“ – nach dem gleichnamigen Lied von Werner Richard Heymann – feiert mit Musik jüdischer Komponisten wie unter anderem Leonard Bernstein, Kurt Weill und Erich Wolfgang Korngold das neue Jahr.

Programmpunkt im Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen 2026

PROGRAMMPUNKTE IM GEDENKJAHR 80 JAHRE KRIEGSENDE
Mind the Gap! – Symposium zu Musikalischen Komödien und Faschismus
Die populäre Theaterkultur im Nationalsozialismus und Austrofaschismus wirft Fragen zum heutigen Umgang mit Operetten und Revuefilmen dieser Zeit auf. Das Symposium beleuchtet politische Subtexte, historische Rezeptionsmuster und aktuelle Herausforderungen im Spannungsfeld von Geschichte und Theaterpraxis.
Eine Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Popprints“
20. und 21. November 2025

Schall und Rauch – Chansons und Texte aus der Welt des Kabaretts
Dieser Liederabend betritt die Kabarettbühnen der späten Weimarer Republik, wo Diseusen und Komiker die Krisen des Alltags besangen und politischen Verwerfungen ins Gesicht lachten – entgegen dem erstarkenden Nationalsozialismus, der ihnen einen Maulkorb verpassen wollte.
7. Oktober | 9. Dezember 2025

KOOPERATION MIT DEM TJG
„Let‘s Fetz“
In diesem neuen Improvisations-Format verabreden sich Künstler*innen von tjg. theater junge generation und Staatsoperette zu spannenden Performances an ungewöhnlichen Orten hinter den Kulissen des Theaters. Das künstlerische Spektrum reicht dabei von Songs, Schauspielszenen über Sketchen, Pantomime oder Gesangsnummern.


AKTIVE OPERETTE – THEATERPÄDAGOGIK
„Volle Kraft in die Zukunft“
Am 6. Juni 2026 öffnen die Kultureinrichtungen im Kraftwerk Mitte ihre Tore und laden mit spielerischen Parcours, Workshops, Diskussionen, Experimenten und Performances zu einem interaktiven Tag rund ums Thema Zukunftsgestaltung ein.

Veranstalter: Staatsoperette, tjg. theater junge generation, Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden,
Puppentheatersammlung der SKD, Medienkulturzentrum, Kolibri e.V. – Villa der Kulturen

Musicalwettbewerb
Die Staatsoperette ruft einen sächsischen Musicalwettbewerb für Schulen ins Leben. Mitmachen können alle Schulen in Sachsen ab der Oberstufe durch Einreichung ihrer selbstgeschriebenen Musicals. Auf der Bühne der Staatsoperette wird die Endauswahl szenisch präsentiert und von einer Fachjury ausgezeichnet.
Wettbewerbsfinale: 24. Juni 2026