Bettina Weichert

Mezzosopran
http://www.staatsoperette.de Staatsoperette Dresden Kraftwerk Mitte 1, 01067 Dresden
http://www.staatsoperette.de Staatsoperette Dresden Kraftwerk Mitte 1, 01067 Dresden
Nach ihrem Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Dresden erhielt Bettina Weichert von 1983 bis 1986 ihr erstes Engagement am Opernhaus Chemnitz. Danach wurde sie an die Staatsoperette Dresden engagiert. Hier sang sie die Titelrolle in der viel beachteten DDR-Erstaufführung von Webbers Musical „Evita“ und war u. a. als Erzählerin („Alexis Sorbas“), Bäckersfrau („Into The Woods“), Giulietta („Aspects of Love“) oder Prinz Orlofsky („Die Fledermaus“) zu erleben. 1994 bis 2004 hatte sie Gastverträge, z. B. in Mainz (Annie in „Annie Get Your Gun“), Bielefeld (Kate in „Kiss me, Kate“), Erfurt (Eliza in „My Fair Lady“, Aldonza in „Der Mann von La Mancha“, Anita in „West Side Story“), Düsseldorf (Eliza) und an den Landesbühnen Sachsen (Sally in „Cabaret“). In Stuttgart stand sie von 2004 bis 2006 für „Mamma Mia“ als Donna, Tanja und Rosie auf der Bühne. Seit 2007 war Bettina Weichert als regelmäßiger Gast an der Staatsoperette u. a. als Madame Ganymare („Der Mann,der Sherlock Holmes war“), Dolly („Hello Dolly!“), Golde („Anatevka“) und Juno („Orpheus in der Unterwelt“) zu sehen.

Aktuelle Produktionen

Pressestimmen

30.1.2023 | Volker Tzschucke
Die Deutsche Bühne
Mords-Vergnügen aus der Zeit gefallen
[…] Die 2013 fürs Revival auf eine 12-Musiker-Besetzung zusammengestauchte Partitur wird […] von Koen Shoots für ein 40-Mann-Orchester erweitert. […] Das Orchester der Staatsoperette unter sensibler Leitung von Peter Christian Feigel gibt Doppelwumms, wann immer es angemessen ist, kann sich aber auch zurücknehmen. […]
Mit Gero Wendorff hat das Ensemble einen Tenor in seinen Reihen, der die gesanglichen Hürden der Titelfigur mühelos nimmt. Sein Traum vom Himmel „A Corner of the Sky“ – klassischer Musical-I-Want-Song […] – vermittelt er überzeugend. […] Mit unheimlicher Präzision, mal hämmernd, mal streichelnd, setzt Gast Kerry Jean jeden Tanzschritt auf den Bühnenboden, ohne an stimmlicher Kraft zu verlieren. […] Auch die Nebenrollen sind formidabel ausgefüllt mit Marcus Günzel (Karl der Große) und Silke Richter (Fastrada), Bettina Weichert (Bertha), Sybille Lambrich (Katharina) und Sascha Luder (Ludwig). Sie alle bekommen ihre Augenblicke, sich in den Fokus zu spielen, zu singen, zu tanzen – und nutzen dies, um das Publikum für sich einzunehmen.
30.1.2023 | Rico Stehfest
Dresdner Neueste Nachrichten
Damit das Leben einen Sinn hat
Die Staatsoperette Dresden zieht mit „Pippin – Die Kunst des Lebens“ alle Register, und die heile Welt kommt zum Greifen nah.

[…] Die Inszenierung der Staatsoperette Dresden (Regie und Choreografie: Simon Eichenberger) bleibt im überzeitlich Gültigen, statt die Handlung auf Krampf ins Heute zu hieven. Demgemäß fällt die Ausstattung aus (Bühne: Charles Quiggin, Kostüme: Aleš Valášek). In einem schlossähnlichen Saal, der dank einer ausgeklügelten Lichtregie (Michael Grundner) Charles Dickens vor Begeisterung hätte in die Hände klatschen lassen.
[…]. Kerry Jean [eine Prinzipalin, eine Strippenzieherin ersten Ranges] ist in dieser Rolle [...] eine beeindruckend überpräsente und trotzdem leichtfüßige wie ruchlose Meisterin [...] Großmutter Bertha (hinreißend auf Rollschuhen: Bettina Weichert) […] Es ist ein Weg, der es dem Publikum an nichts fehlen lässt. Zur Premiere war dieses sogar derart angeheizt, dass jedes Lied mit spontanem Szenenapplaus bedacht wurde. Zu Recht, wie man anmerken darf. Da bleiben gesanglich keine Wünsche offen, und die Möglichkeit der Verführung durch den schönen Schein lässt einen im bequemen Theatersessel mühelos die Komplexitäten vor der Tür ausblenden. Also: alles richtig gemacht.

30.1.2023 | Rainer Kasselt
Sächsische Zeitung
Das amerikanische Popmusical „Pippin“ wird in der Staatsoperette bejubelt.
[...] Opulentes Bühnenbild, tolle Kostüme, ein Fest fürs Auge. [...] Das Orchester mit dem blendend aufgelegten Dirigenten Peter Christian Feigel entfacht einen mitreißenden Sound. Feurig und sanft, mal auftrumpfende Bigband, mal leises Gitarrensolo. […] Hauptperson des dreistündigen Abends ist die hinreißende kalifornische Sängerin und Tänzerin Kerry Jean. […] Entertainerin, Nummerngirl und Gastgeberin in einer schillernden Person. Vor allem aber tanzt und singt sie atemberaubend. […]. Ein Showstar, wie man ihn nicht alle Tage erlebt […]
Eingerichtet hat das Ganze ein Könner seines Fachs: der vielseitige Regisseur und Choreograf Simon Eichenberger. […] Eichenbergers Produktion verströmt eine kräftige Prise Broadway-Atmosphäre. [...] Ensemble und Solisten sind in Bestform. Bettina Weichert als lebenslustige Ex-Königin Bertha […] läuft Rollschuh. […] Publikumsliebling Silke Richter gibt die intrigante, verschwenderische Monarchen-Gemahlin Fastrada. Marcus Günzel spielt den König gelangweilt, die Pflichten des Amtes ermüden ihn [...] Er stirbt, ohne mit der Wimper zu zucken, noch gelassener reagiert er auf seine Wiederauferstehung. […] Diese Inszenierung hat die Potenz zum Renner.
25.10.2021 | Guido Glaner
Dresdner Morgenpost
Um Knopf und Reißverschluss -
„Blondinen bevorzugt!“ an der Staatsoperette Dresden.
[…] In der Regie von Thomas Helmut Heep, unter der musikalischen Leitung von Peter Christian Feigel legt die Produktion los, dass es eine wahre Freude ist. […] Das hat Witz und Tempo [..] und ist […] musikalisch von bestechender Qualität. Devi-Ananda Dahm als Lorelei überzeugt mit klangvoller Stimme und bezauberndem Spiel, Maria-Danae Bansen Dorothy begeistert obendrein als Tänzerin. […] Die Namen von Bettina Weichert (Lady Phyllis), Silke Richter (Ella), Marcus Günzel (Guy), Elmar Andree (Sir Francis), und Bryan Rothfuss (Josephus) stehen ohnehin für Qualität, ebenso der von Gero Wendorff (Henry). [...] famoser Auftritt von Claudio Gottschalk-Schmitt und Michael B. Sattler als singendes und tanzendes Pagen-Duo Coles & Atkins. Viel Applaus am Ende vom Publikum. […]
Dezember 2019 / Januar 2020 | Wolfgang Jansen
musicals – DAS MUSICALMAGAZIN
FOLLIES
Gewagt – gewonnen
Kathrin Kondaurow, die neue Intendantin der Staatsoperette Dresden, beweise Mut. Anders kann man es kaum ausdrücken. […] Sie wagt – und gewinnt! Es ist erstaunlich. Und wunderbar. Und anrührend. Die Inszenierung von Martin G. Berger gelingt auf so glückliche Weise, wie es wohl niemand unter den Premierengästen für möglich gehalten hatte. […] Wie es Berger mit den exzellenten Solisten gelingt, uns immer tiefer in das Innenleben der Figuren hineinzuführen, ist enorm spannend und gehört zu den kleinen Wundern dieser Inszenierung. [...]
Peter Christian Feigel als musikalischer Leiter feierte förmlich die Kompositionen Sondheims, die er mit seinem Orchester mal sensibel, mal jazzig bläserstark zu Gehör brachte. Prachtvoll! Und auf der Bühne eine Riege brillanter Darstellerinnen und Darsteller, die hier gar nicht alle genannt werden können. Frederike Haas als Sally, […] Christian Grygas als Buddy, […] Franziska Becker als Phyllis, […] Marcus Günzel als Ben, […] Bettina Weichert als Carlotta, die mit einem auf die DDR bezogenen Neutext von „l'm still here” zu punkten versteht, […] Stefanie Dietrich als Stella, die mit einer mitreißenden Stepp-­Performance das Haus zum Toben bringt.

30.4.2018 | Rainer Kasselt
Sächsische Zeitung
Von Ohrwurm zu Ohrwurm
In der Staatsoperette Dresden wird »Die Dreigroschenoper« von Brecht und Weill zur schmissigen Jahrmarktsrevue 

[…] Die Ausstattung von Rifail Ajdarpasic spart nicht an riesigen Pappfiguren, lebensgroßen Pferden und fabelhaften Lichtinstallationen. Regisseur Ritschel spielt souverän mit Jahrmarkt- und Show-Effekten der Zwanzigerjahre. Im Eifersuchtsduett zwischen Polly und Zweitfrau Lucy wird eine der beiden Jungfrauen zersägt, gut gesungen und gespielt von Olivia Delauré und Julia Danz. Die gestandenen Solisten der Staatsoperette behaupten sich nicht nur gesanglich, sondern auch spielerisch wacker. Eine famose Charakterstudie als polternde und praktische Mrs. Peachum bietet Silke Richter, ein Höhepunkt ihre »Ballade von der sexuellen Hörigkeit«. Ein Feuerwerk an Humor, Akrobatik und spöttischem Aufbegehren brennen die sechs Banditen (Jannik Harneit, Bryan Rothfuss, Nikolas Gerdell, Dietrich Seydlitz, Andreas Sauerzapf und Gerd Wiemer) ab. In ihren Clowns-Kostümen wird die schräge Sechserbande zum Hingucker des Abends. 
[…] Eine Klasse für sich ist Marcus Günzel als Mackie Messer. Mit tätowierter Brust und grüner Perücke betört er die holde und weniger keusche Weiblichkeit. Er behält die Ruhe in den kritischsten Situationen, ist so verlogen wie verrucht, so charmant wie verwegen. Großartig der Kanonensong, den er gemeinsam mit Freund und Polizeichef Tiger-Brown (Christian Grygas) anstimmt.
Die Zuhälterballade, in der er sich mit Spelunken-Jenny (Bettina Weichert) an jenes halbe Jahr erinnert, als sie von seinem Kopf und ihrem Bauch lebten, »in dem Bordell, wo unser Haushalt war«, ist ein Hit der Inszenierung. 
[…] Kapellmeister Christian Garbosnik leitet das verkleinerte Orchester des Hauses mit Pfiff und Tempo, singt fast jeden Song mit.